Bewaffneter Raubüberfall

Ich weiß nicht wie viele Leben man genau hat, bei Katzen spricht man ja von sieben. Ich weiß aber, dass ich in der vergangenen Woche definitiv mein zweites Leben begonnen habe. Es war viel Glück dabei. Und vor allem hatte ich einen großen Schutzengel.

Am 12.02. brechen Luka und ich zusammen mit zwei Turnboys und einem Arbeiter von Henry am frühen Morgen nach Nairobi auf. Wir wollen Wassertanks holen und auf dem Rückweg in Isiolo noch Zement laden. Schon nach ca. 80 Kilometer haben wir die erste Panne. Auf der Rüttelpiste reist uns ein Drucklufttank ab wodurch die Bremsen nicht mehr funktionieren. Wir flicken die abgerissene Leitung, so dass wieder Druck entstehen kann und fahren weiter. Nach Merille kommen wir auf die Teerstraße Richtung Isiolo. Von hier aus geht es flotter und unbeschwerter. Als wir gerade mit ca. 80 km/h über die Straße brettern, kommen wie so oft einige Rinder auf die Straße, so dass wir abbremsen müssen. Dann hören wir von der linken Seite aus dem Busch einen Schuss. In diesem Moment springt in ca. 200m Entfernung ein bewaffneter Mann auf die Straße und positioniert sich mit angelegter Waffe auf der Mittellinie – bereit zu schießen. Wir fahren sofort links ran und halten an. Zwei Männer kommen von vorne auf uns zugerannt, einer von ihnen ist bewaffnet. Viele Hirten besitzen aufgrund zahlreicher Viehdiebstähle in der Region Waffen, oftmals sogar Sturmgewehre wie eine Kalaschnikow AK47. Diese werden dann häufig missbraucht. So auch in unserem Fall. Wir versuchen so schnell wie möglich Geld und Telefone in Ritzen zu verstecken. Dann steige ich als erster mit erhobenen Händen aus. Von hinten kommen drei weitere Männer auf uns zu gerannt. Auch von ihnen ist einer bewaffnet (mit einem M16 Gewehr). Luka und die zwei weiteren Passagiere steigen auch aus der LKW Kabine aus. Der zweite Turnboy versteckt sich auf der Ladefläche unter einer Plane und wird bis zuletzt nicht entdeckt. Die Gangster deuten an, dass wir uns auf den Boden legen sollen, was wir sofort tun. Sie gestikulieren wild mit ihren Waffen und schreien immer wieder “pesa” und “simu”, was “Geld” und “Telefon” bedeutet. Wenn man in so einer Situation in den Lauf eines Maschinengewehres schaut, dann rattert es ordentlich im Kopf. Sie durchsuchen unsere Hosen, ziehen uns Schuhe aus, greifen uns sogar in unsere Unterhosen. Währenddessen sind die Waffen immer auf uns gerichtet. Danach geht ein Räuber in den LKW und reist alles raus. Sogar die Sitze werden aufgeschlitzt. Sie finden unsere Telefone und weiteres Geld. Doch sie sind nicht zufrieden. Anscheinend reicht ihnen das Geld nicht aus. Später erfahre ich, dass einer unserer Begleiter die Sprache der “Hirten” (es waren Samburus) verstanden hat und sie zueinander gesagt hatten, dass Luka und vor allem ich mehr Geld haben müssten. Sie drohen mir Schläge an. Ich bleibe aber recht ruhig und versuche zu erklären, dass ich erst an einen Geldautomat muss, um mehr Geld zu besorgen. Das Prolem ist nur, dass sie mich nicht verstehen. Gott sei Dank bleiben die Männer bei ihren Drohungen und belassen ihre eisenbeschlagenen Stöcke bei sich. Während wir auf dem Boden liegen, kommt von hinten ein weiterer Lastwagen angefahren. Er sieht die Situation und gibt Vollgas. Die Räuber springen in den Straßengraben und beschießen den LKW. Es ist eine regelrechte Ballerei. Doch der Lastwagen kann entkommen. Danach kommen sie wieder zu uns. Einer der Männer zieht den Schlüssel des LKWs ab und sagt, dass wir ihn erst zurück bekommen, wenn wir mehr Geld rausrücken. Doch wir haben keins mehr. Dann ziehen sie sich in den Busch zurück, um die Ware zu begutachten und zu teilen. Auch meinen Rucksack nehmen sie mit. Nach langem Bitten lassen sie mir meinen Reisepass. Wir bleiben liegen. Einige Zeit später kommt einer der Räuber zurück aus dem Busch, wirft den Schlüssel ins Gras und verschwindet. Wir warten noch eine Weile, springen dann auf, holen den Schlüssel, werfen das Verbliebene fluchtartig zurück in den Lastwagen, machen eine Kehrtwende und rasen ca. 15 Kilometer zurück zum nächsten Ort wo eine Polizeistation ist.

Bei der Polizei berichten wir sofort von dem Vorfall, woraufhin sich eine bewaffnete Truppe mit uns aufmacht, zu der Stelle zurück zu fahren. Als wir dort ankommen, treffen wir auf einen Hirten mit seinen Rindern. Wir glauben, dass der Hirte mit den Tätern unter einer Decke steckt, weil wir kurz zuvor durch die gleichen Rinder zum Abbremsen gezwungen wurden. Auf jeden Fall muss er aber den Überfall mitbekommen haben und ganz sicher kennt er auch die Täter. Die Polizei nimmt ihn fest und vermöbelt ihn gleich vor Ort so ordentlich, dass er sich vor Angst in die Hose macht. Danach gehen wir mit den bewaffneten Polizisten in den Busch und verfolgen die Spuren. Ich finde auch Inhalte meines Rucksacks und den gelben Regenüberzug, welcher den Polizisten als Beweismittel dient, da in dieser Region solche Rucksäcke nicht verbreitet sind. Doch von den Tätern fehlt natürlich jede Spur. Nach einer Weile beschließen wir, dass wir nach Nairobi weiterfahren.

Der Schock ist ordentlich. Alle im Lastwagen sind fix und fertig. Keiner hat jemals so eine Situation erlebt und weiß so richtig damit umzugehen. In Isiolo durchsuchen wir den LKW noch einmal nach unseren Sachen und finden tatsächlich ein wenig Geld, welches die Räuber übersehen hatten. Auch ein kleines Nokia Telefon haben sie übersehen und wir können erstmal bei Heini in Marsabit anrufen. Sonst ist aber alles weg. Wir fahren mit den Kleidern, die wir tragen, weiter nach Nairobi. Glücklicherweise hatte ich aber weder Bank- oder Kreditkarten, Kamera, Notebook o.ä. dabei und selbst die deutsche SIM war nicht im Handy. Dennoch ist es ein komisches Gefühl mit nichts anderem als meinen Kleidern und meinem Reisepass unterwegs zu sein. Mir wird klar, dass das Wichtigste was ich bei mir habe, mein Leben ist. In den darauffolgenden Tagen wird mir vieles klar. Als wir unseren Report auf der Polizei verfassen, erzählt uns der Polizeichef schlimme Vorfälle, die in letzter Zeit hier stattfanden. Unter anderem wurde ein britischer Offizier bei einem Raubüberfall erschossen. Es gibt ständig Tote oder zumindest Verletzte. Umso mehr ich über den Überfall nachdenke, desto mehr realisiere ich, welch unwahrscheinlich großes Glück wir hatten, wie gut wir alle in dieser Extremsituation reagiert haben und dass jedes Leben so unwahrscheinlich wertvoll ist. Was ist schon ein iPhone oder alles Geld der Welt im Vergleich zu einem Menschenleben wert? Nichts. Alles ist ersetzbar. Alles. Nur ein Leben nicht.

Es geht immer weiter. Das Leben ist eine große Reise, in welchem wir die Passagiere sind. Den Steuermann sehen wir nicht und wir können ihn und den Reiseverlauf nicht beeinflussen. Im Islam sagt man, dass bereits bei unserer Geburt alles geschrieben wird. Ich bin zwar kein Anhänger des Islam, aber mir scheint, dass etwas wahres hinter dieser Aussage steckt. Meine Zeit war noch nicht gekommen.

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Warten lohnt sich

Unglaublich wie die Zeit vergeht. Seit meinem letzten Beitrag ist doch tatsächlich schon wieder mehr als ein Monat vergangen. Was allerdings nicht heißt, dass es weniger zu berichten gäbe. Eigentlich könnte ich jede Woche einen Bericht schreiben. Es vergeht kaum ein Tag, an dem wir nicht etwas Besonderes erleben. Dennoch müssen diese Eindrücke auch verarbeitet werden. Und alles Gute braucht eben auch seine Zeit. Soviel habe ich hier schon gelernt.

Vieles geht ruhiger oder langsamer zu als bei uns zu Hause. Einerseits müssen Fahrten länger geplant werden. Ausreichend Sprit, Ersatzreifen, Wasser und Essen sind immer Pflicht, wenn es ins heiße Tiefland geht. Andererseits ist das Warten auf eine Veränderung jeglicher Art hier Tagesgeschäft. Sei es das Warten auf ein vorbeifahrendes Auto, welches einen vielleicht mitnehmen kann (viele Menschen warten am Straßenrand auf vorbeifahrende Autos/LKWs) oder das Warten bei Verwaltungen, im Stadtverkehr, auf ein Bier, bei Polizeikontrollen und so weiter. Anfangs konnte ich damit nicht wirklich umgehen und habe mich schnell gelangweilt. Mittlerweile finde ich es spannend Menschen zu beobachten oder mit ihnen ins Gespräch zu kommen. Man gelangt dadurch mehr von dem „ich“ ins „wir“. Denn schließlich warte ja nicht nur ich, sondern unzählige andere Menschen. Somit sitzen wir alle im gleichen Boot und diese Situation kann man ja auch positiv nutzen.

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Christmas-Birthday-New Year-Trip

Hier wird Weihnachten anders gefeiert als in Deutschland. Es gibt keine Christbäume, beleuchtete Straßen, Schaufenster, Weihnachtsmärkte, keinen Geschenkestress und auch keine Adventszeit. Weihnachten hat hier noch einen sehr ursprünglichen Sinn. Die Menschen gehen an den Adventssonntagen und an Weihnachten in die Kirche. Weihnachten – das ist der 25.12. Heilig Abend gibt es eigentlich nicht. Christmas Eve, wie Heilig Abend genannt wird, läuft sehr rudimentär ab. Ein schnelles, gemeinsames Abendessen ohne Bescherung und dann geht`s gleich um 19:00 Uhr in die Kirche zum Grippenspiel. Direkt danach beginnt um 21:00 Uhr die Abendmesse, welche bis ca. 00:00 Uhr andauert. Weihnachten ist komplett anders und dennoch wunderschön. Ich habe Heilig Abend noch nie so einsam gefeiert und noch nie habe ich mir so intensiv Gedanken über das eigentliche Weihnachten gemacht. Es ist schön, Weihnachten einmal so zu erleben. Vielleicht kommt man so viel näher an das „richtige“ Weihnachten heran. Warum feiern wir es überhaupt? Kennen wir den Sinn überhaupt noch bzw. vermitteln wir unseren Kindern noch den Sinn von Weihnachten? Besteht es aus Geschenke auspacken, die eh viel zu viel und häufig überdimensioniert sind? In Deutschland ist Weihnachten Marketing und Geld. Mindestens 10 Wochen lang. Und 2 Tage davon ist dann dieses Fest. Die Menschen hier haben so wenig. Sie können weder Geschenke kaufen, noch haben sie Geld oder Strom für eine Weihnachtsbeleuchtung. Sie sammeln Feuerholz und laufen täglich zur nächsten Wasserstelle, um überhaupt ihre Nahrung zubereiten zu können. Vielleicht sollten wir nächstes Jahr mehr an die Millionen von Menschen auf den anderen Kontinenten denken, die ein Weihnachten, wie wir es kennen, nicht feiern können. Mir selbst jedenfalls wird dieses Weihnachten mit Sicherheit die kommenden Jahre in prägender Erinnerung bleiben.

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Illeret

Nach ein paar ersten Tagen in Marsabit machen wir uns nach Illeret auf. Illeret ist ein kleines Fischerdörfchen am Lake Turkana ganz im Norden an der äthiopischen Grenze. Dort hat Henry gerade eine Baustelle. Er errichtet vor Ort im Dienst der internationalen Malteser eine Primary School, Wassertanks und Toiletten. Der Weg dahin ist lang und beschwerlich. Zwar sind lediglich 400 km zu bewältigen, doch der Weg führt durch die heiße Chalbi-Wüste und die Straßen sind teilweise in desaströsem Zustand. An einem Tag ist die Strecke nur schwer zu schaffen. Daher planen wir es gemütlicher. Wir möchten mit dem Landy unterwegs offroad campen, so dass wir für Hin- und Rückweg jeweils eine Nacht einplanen. Die gebrochenen Stoßdämpfer haben wir bereits durch neue Standard-Stoßdämpfer ersetzt, so dass der Reise nichts mehr im Wege steht. Zusätzlich bepacken wir den Landy mit ausreichend Wasser und natürlich Bier. Am Freitag morgen besorgen wir in der Stadt noch eine große Kiste Mangos und Bananen, die wir Pfarrer Florian nach Illeret mitbringen möchten.

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Im Paradies

Auf der Reise durch Äthiopien vergeht fast kein Kilometer bei dem ich nicht regelmäßig hupen muss. Menschen, Esel, Hühner, Ziegen – alles überquert ohne nach rechts und links zu schauen die Straße. Ohne Hupe ist es kaum möglich auf sich aufmerksam zu machen. Als ich fast einen Esel ramme und die Hupe durchgehend gedrückt halte, kommt was kommen musste. Die Hupe quittiert ihren Dienst und verabschiedet sich ins Rentendasein. Dazu kommt, dass wir Addis erst in der Nacht erreichen. Nachtfahrten in afrikanischen Städten sind extrem anstrengend. Autos fahren ohne Licht, auf den häufig nicht asphaltierten Straßen versammeln sich Mensch, Tier und Staub. Das Ganze ohne Hupe zu meistern ist schon eine Herausforderung. In Addis Ababa machen wir noch einmal einen Zwischenstopp bei Wim`s Holland House. Hier können wir die Hupe austauschen und ein paar Kleinigkeiten auf Vordermann bringen. Nach zwei Tagen fahren wir weiter durch das äthiopische Hochland, welches sich immer mehr in eine Art Dschungel entwickelt. Alles ist grün. Nur die Straße wird immer schlechter. Die Schlaglöcher auf der Strecke werden tiefer und im Schnitt fahren wir zwischen 30 und 40 Kilometer pro Stunde. Als wir eines Morgens aufwachen und früh weiter möchten, bemerke ich, dass der Landy etwas Schlagseite hat. Wir haben unseren ersten Platten. Eine große Schraube hat sich ins Profil gebohrt und über Nacht die Luft aus dem Hinterreifen gelassen. Ruckzuck ist der Ersatzreifen montiert. Für diesen Fall haben wir schließlich drei Ersatzreifen dabei. Die Reparatur werde ich bei Henry vornehmen.

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Ausgebrannte Bürokratie

Es geht los. Am Samstagmorgen packen wir früh unsere Sachen in den G und fahren bei Wim los. Zuerst geht es durch das schon längst erwachte Addis Ababa. Der Verkehr ist bereits sehr wild und ich benötige etwas Zeit bis ich mich an das neue Auto gewöhnt habe. Ähnliche Verkehrsverhältnisse kenne ich bereits aus dem Iran, damit komme ich ganz gut zurecht. Mittlerweile hupe ich selber schon sehr häufig, wenn ich an anderen Autos vorbei fahre. Bei uns bedeutet Hupen ja meistens „He Du Trottel, wo hast du das Autofahren gelernt?“ oder „Sag mal, bist du eingeschlafen?“. Bei uns wird man dann auch gleich aggressiv oder man zuckt heftig zusammen. Hier wird die Hupe als Zeichen gegeben, dass man z.B. von links überholt. Oder von rechts. Weil der Vordermann durchaus ganz spontan ohne den Blinker zu setzen rüberzieht. Das ist mir schon ein paar Mal passiert. Rein theoretisch war es ja mein Fehler. Ich hatte ja nicht gehupt und mich bemerkbar gemacht. Bis jetzt ist aber noch nie was passiert. Und mittlerweile hupe ich auch fleißig. Mal schauen was passiert, wenn ich das in Deutschland beibehalte.

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Mit dem G zum Landy

Unser Flug von Dubai nach Addis Ababa geht morgens um 10:30 Uhr. Die letzte Nacht verbringen wir noch einmal bei Gildo. Auf dem Weg zu ihm donnert unser Taxifahrer aus Sharjah voll auf ein anderes Taxi hintendrauf. Gott sei Dank regeln die beiden Taxifahrer die Angelegenheit ohne Polizei, ansonsten würden wir vermutlich heute noch an dieser Stelle stehen. Am Morgen fährt uns Gildo freundlicherweise an den Flughafen. An dieser Stelle noch einmal vielen Dank für alles Gildo! „See you very soon in Africa.“

Als wir in der Luft sind, sehen wir noch einmal von oben die gewaltige Silhouette von Dubai, die sich entlang der Küste ins Landesinnere erhebt. Es hängt Sand, Staub und Smog in der Luft, der Himmel ist trüb. Wir fliegen über Saudi-Arabien nach Äthiopien. Der Flug dauert vier Stunden. Als wir Äthiopien überfliegen, ändert sich die Landschaft. Ackerbau und Landwirtschaft ziehen klare Linien in das wunderschöne äthiopische Hochland. Es ist alles sehr grün und klar, da die Regenzeit gerade erst vorüber ist.

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1001 Nacht der Rekorde

Höher, größer, schneller – Hier wird der Weltrekord zum Standard.

Es ist schon wieder knapp zwei Wochen her, als wir in Sharjah mit dem Boot aus dem Iran angekommen sind. Und der Unterschied der beiden Länder ist gewaltig. In den Emiraten gibt es alles. Und alles in extremster Ausprägung. Dagegen liegt der Iran viele Jahrzehnte zurück – und hat doch ganz besondere Reize, die es wert sind dort zu leben. Meine Sinne fühlen sich hier überreizt.

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Im Land der Perser

Es hat noch gedauert. Aber Geduld ist eine Tugend und vor deren Probe wurden wir nunmal gestellt. Eins vorneweg: Es hat sich gelohnt zu warten. Und wie.

Als wir nach unserem Trip ans schwarze Meer wieder in Erzurum ankommen, fahren wir am Montag morgen natürlich gleich ins Konsulat. Ich bin mir sicher, dass jetzt alles klappt und richte gleich alle benötigten Dokumente inkl. Passbilder, damit es schnell gehen kann. Freudenerwartend stehe ich zum 7. oder 8. mal im Konsulat und was sagt der Bürokrat? “Sorry, we didn’t receive your number.” Ok… Wo war noch gleich der Brandsatz? Es hilft alles nichts. Wir müssen noch einmal eine Nacht hier verbringen. Also raus aufs Land. Wir finden einen guten Stellplatz bei einem kleinen Wasserreservoir. Im Sommer tummeln sich hier vermutlich die Massen der picknickliebenden Türken. Jetzt ist alles verlassen und wir sind froh, dass bei den Toiletten das Wasser noch nicht abgedreht ist. Wir befinden uns auf ca. 2100m und auch in dieser Nacht wird es wieder eisig kalt, weshalb wir im Auto übernachten. Am nächsten Morgen ist das Wasser im Wassersack auf unserem Auto gefroren…

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Thrombosespritzen

Seit Montag sind wir in Erzurum. Wir warten auf unser Iran Visum. Um den Iran bereisen zu können, benötigt man als Tourist eine Einladung, für welche man eine Referenznummer erhält. Mit dieser Nummer kann man dann bei der Botschaft bzw. beim Konsulat das Visum erhalten. Andersrum ausgedrückt: Ohne Referenznummer geht überhaupt nichts. Die Nummer haben wir von Griechenland aus beantragt und diesen Mittwoch erhalten. Das hat alles bestens geklappt. Also gleich am Mittwoch Mittag ab zum Konsulat. Da die Öffnungszeiten von 14:30 Uhr – 16:00 Uhr eh sehr kurz sind, haben wir uns beeilt. Doch so wie es scheint möchte am Nachmittag keiner mehr ein Visum ausstellen. Sie haben uns auf den nächsten Tag vertröstet: “Visa only morning”. Ok. Also am nächsten Morgen gleich wieder los und mit voller Erwartung das Konsulat gestürmt… “we didn’t receive referencenumber”… Was ist denn jetzt schon wieder los? Sie haben die Referenznummer noch nicht erhalten? Ok. Also wieder warten. Ich könnte nun noch ein paar Abschnitte voll so weiter schreiben. Letztendlich sind wir seit Mittwoch Stammgast im Konsulat und ich brauche schon gar nicht mehr sagen was ich möchte. Wir wissen mittlerweile auch, dass wohl Donnerstag und Freitag im Iran nicht gearbeitet wird. Und Samstag/Sonntag dummerweise in der Türkei Wochenende ist…

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